Häufig gestellte Fragen

Für die Anmeldung zur Abklärung ist Ihre persönliche Sorge ausschlaggebend. Im Alter zwischen zwei und drei Jahren lässt sich der Sprachentwicklungsstand Ihres Kindes gut und sorgfältig einschätzen. Diese frühe Einschätzung macht Sinn, weil sich Ihr Kind in diesem Alter in einer wichtigen Phase des Spracherwerbs befindet und falls nötig schon jetzt dabei unterstützt werden kann.

Eine Abklärung ist grundsätzlich angezeigt, wenn ein Kind zwischen zwei und drei Jahren noch keine oder nur einzelne Wörter spricht, es mit drei bis vier Jahren in schwer verständlicher Weise spricht, wenn es sprachliche Äusserungen nur ungenügend versteht, wenn es sich zurückzieht und in vielen Situationen verstummt, wenn sich Schwierigkeiten im Redefluss (Stottern) zeigen.

Sie können Ihr Kind selber zur Beratung oder Abklärung anmelden. Eine Anmeldung über den Kinderarzt ist ebenfalls möglich, jedoch keine Bedingung.

Sind Sie als Eltern besorgt, dann lohnt es sich, diese Sorgen bald in einem Beratungsgespräch zu klären und nicht damit zuzuwarten. Da sich auch unauffällige Kinder in unterschiedlichem Tempo entwickeln, gehen die Meinungen zum idealen Zeitpunkt einer Abklärung (nicht zu früh, nicht zu spät) auseinander. Besorgnis verunsichert Sie als Eltern und kann sich dadurch negativ auf die Kommunikation mit Ihrem Kind auswirken. Im gemeinsamen Gespräch lässt sich die Frage, ob eine Abklärung indiziert ist, gut klären.

Sie haben im Kanton Zürich die Möglichkeit, sich für eine Erstberatung (kostenlos) direkt an eine Praxis zu wenden. Für eine Abklärung melden Sie sich bei der Fachstelle Sonderpädagogik (kostenlos), oder in einer logopädischen Praxis an (Kosten müssen von den Familien übernommen werden).

Findet die Abklärung in unserer Praxis statt, begegenen wir dem Kind zuerst im Spiel. Wir beobachten, wie es mit der Sprache kommuniziert und wie es unsere Äusserungen versteht. Erst im zweiten Teil der Abklärung, wenn das Kind schon mit uns vertraut ist, kommen Testverfahren zum Einsatz. Besprechen Sie mit ihrem Kind, wieso es zur Abklärung kommt. Erklären Sie ihm, dass es dort mit einer Logopädin spielen wird, die viel Erfahrung mit Kindern hat, die noch nicht so gut sprechen.

Die konkrete Dauer einer Therapie hängt von verschiedenen Aspekten ab (unter anderem Ausprägung der Auffälligkeit). Wir arbeiten mit den Kindern in Phasen. In der Phase der Therapie kommt das Kind zweimal wöchentlich zu uns. Diese dauert in der Regel drei bis vier Monate. Daran schliesst sich eine Therapiepause an, in welcher sich das Gelernte festigen kann. In einer Kontrolluntersuchung nach drei Monaten wird dann zusammen mit den Eltern über das weitere Vorgehen (weitere Therapiephase, Kontrolle) entschieden.

Entwicklungsprozesse vollziehen sich nicht linear sondern vielmehr in Sprüngen. Das Kind entdeckt eine Fähigkeit und übt sie dann solange, bis es bereit ist für etwas Neues. Erst dann nimmt es einen nächsten Entwicklungssprung in Angriff. In der Therapie setzt sich das Kind intensiv mit dem Spiel und der Sprache auseinander und entdeckt neue Möglichkeiten. Diese beginnt es, in der Interaktion mit der Therapeutin auszuprobieren und zu üben. Pausen dienen dazu, die Fertigkeiten zu festigen und sie eigenständig mit anderen Menschen anzuwenden.

Reden Sie oft mit ihrem Kind!
Beschreiben Sie, was Ihnen beim Spazieren auffällt. Ermutigen Sie Ihr Kind, wenn es zögert, auf die Rutschbahn zu klettern. Singen Sie Lieder, erzählen Sie ein Buch. Wichtig ist dabei immer, dass das Kommunizieren über das, was Sie und Ihr Kind beschäftigt, im Vordergrund steht und nicht die Absicht Ihr Kind speziell zu fördern.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind in Ihrer eigenen Muttersprache oder anders gesagt in der Sprache, in der Sie sich am wohlsten fühlen. Es ist grundsätzlich für ein Kind kein Problem, mit mehreren Sprachen aufzuwachsen. Damit Ihr Kind auch Deutsch lernen kann, ist es wichtig, es in Kontakt mit der deutschen Sprache zu bringen, sei es auf dem Spielplatz, in der Spielgruppe oder in der Kinderkrippe.